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Wulfin Lieske als Komponist

Komponist

Als Interpret weiß Wulfin Lieske, wie er in einem Konzertsaal diese besondere Magie der Musik erzeugen kann. Von dieser Fähigkeit profitiert Lieske auch als Komponist – er weiß, wie die Magie entsteht.

Die Interpretation wirkt im Moment, berührt die Menschen im Konzertsaal, die es miterleben. Und muss dann wieder neu geschaffen werden, immer wieder neu. Die Komposition hingegen ist unvergänglich.

Wenn Wulfin Lieske komponiert, ist da zuerst die Leere, die entstehen muss. Eine Leere, die neu gefüllt werden kann mit Musik. Er geht hinaus aus seiner alltäglichen Umgebung, aufs Land, allein. Eine Investition in die Freiheit, Ruhe zu haben. Im Kopf nur die Koordinaten, was entstehen soll – ein Orchesterwerk, ein Klarinettenkonzert, die Länge des Werks, Kategorien. Dann die Suche nach einem Hinweis, einer Inspiration. Aus einem Funken entsteht eine Idee, aus der Idee entsteht ein Kosmos.

Taqsim I-III, sein erstes großes Werk für die Gitarre, wird zum Auftakt für Wulfins kompositorische Arbeit, die mittlerweile längst über die Gitarre hinausgeht. Orchesterstücke. Klavierstücke. Violinkonzerte.

Intuitive Komposition, geformt in Strukturen – hat Lieske diese Spur, den Hinweis, die Inspiration, komponiert er direkt in die Partitur. Ideen werden umgeformt, geprüft, weiter entwickelt, bis Proportionen entstehen, eine Verbindung, ein neues Ganzes. Hier schließt sich der Bogen, hier vollendet sich Lieskes Werk, mit immer anderen Ideen und neuen Stoffen.

Es gibt für mich nichts Beglückenderes als Komponieren. In diesem Moment beherrschst du die Welt, in der du dich bewegst.